Infektiologie 

Die Lungenentzündung ist eine der häufigsten Erkrankungen, mit der ältere Menschen ins Krankenhaus eingewiesen werden. Gefährlich ist die Erkrankung insbesondere für Menschen über 65, wenn schwerwiegende Begleiterkrankungen der Lunge oder des Herzens vorliegen, wenn bereits eine durch den Hausarzt verordnete Antibiotikatherapie ohne Erfolg blieb, und bei Patienten mit eingeschränktem Immunsystem. Zu letztgenannten zählen Patienten, die z. B. hohe Dosen Kortison oder andere Immunsuppressiva wegen anderer Erkrankungen (z. B. Rheuma) einnehmen müssen oder an einem angeborenen oder erworbenen Immundefekt leiden. Unter diesen Voraussetzungen treten meist Infektionen durch die sogenannten opportunistischen Erreger auf, die nicht auf die gängigen Antibiotika ansprechen. Dabei ist eine spezielle Diagnostik und Therapie erforderlich, die wir in unserer Klinik anbieten.
Die Infektionsstation verfügt über 26 Betten. Hier werden Patienten mit dem gesamten Spektrum der pneumologischen Infektiologie behandelt. Aufgrund der Tradition der Klinik haben wir auch heute noch eine überregionale Bedeutung in der Behandlung der Lungen- und Organtuberkulose, wobei diese Erkrankung in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen ist. Ein Großteil der Diagnostik erfolgt unmittelbar in unserem Labor (Differentialzytologie der BAL, Ziehl-Neelsen-, Immunfluoreszenz- und andere Spezialfärbungen), was häufig nach wenigen Stunden eine Diagnosesicherung ermöglicht. Hier arbeiten wir bei speziellen Fragenstellungen eng mit der Infektiologie der Universitätsmedizin Göttingen zusammen. So kann z. B. noch vor Vorliegen von Kulturen zu Resistenzen bei der Tuberkulose Stellung genommen werden.

Pneumologische Kompetenz verbessert die Prognose von Patienten mit Lungenerkrankungen erheblich. Erfahrungen in der Lehre und klinischer Forschung ermöglichen es uns, neue diagnostische und therapeutische Verfahren rasch im klinischen Alltag zu implementieren. Entsprechend schneidet das Zentrum für Pneumologie in Immenhausen in der Qualitätssicherung überdurchschnittlich gut ab: Die Mortalität der ambulant erworbenen Pneumonie liegt z. B. in unserer Klinik lediglich in der 10ten Perzentile aller hessischen Krankenhäuser.

 

 


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