Weaningzentrum 

Mit zunehmenden Möglichkeiten der Intensivmedizin steigt die Anzahl künstlich oder invasiv beatmeter Patienten. Von einer invasiven Beatmung spricht man, wenn ein Plastikschlauch (der Tubus) zur Beatmung in die Luftröhre gelegt wird. So segensreich die invasive Beatmung in der modernen Medizin ist, so vielfältig sind die negativen Folgen. Zum Beispiel treten Lungenentzündung oder Muskelschwäche nach längerer Beatmung häufig auf. Unter der invasiven Beatmung, wenn sie länger als 3 Wochen andauert, sterben mehr als die Hälfte der Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD). Oft ist die Beendigung oder Entwöhnung (engl. Weaning) von der künstlichen Beatmung und dem Beatmungsgerät schwierig (Schwieriges Weaning).

Eine erfolgreiche Entwöhnung von der Beatmung (Therapeutisches Konzept) lässt sich jedoch in spezialisierten Zentren häufig erreichen. Hierbei wird die Atemmuskulatur nach gezieltem Training u.a. über die nicht-invasive Beatmung mittels Nasenmaske entlastet, um so eine zunehmende Unabhängigkeit der Patienten vom Beatmungsgerät zu erzielen. Auch wird Sekret in den Atemwegen durch Atemgymnastik und Absaugen meist mittels Bronchoskopen entfernt. Wesentlich ist weiter eine frühzeitige Mobilisierung durch die Krankengymnastik.


Zertifiziertes Weaningzentrum

Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) hat zur Qualitätssicherung der Weaningzentren das „Wean-Net“ gegründet. Die Lungenfachklinik Immenhausen hat mit 10 Betten der Weaning- und Intensivstation von Anfang an am Wean-Net teilgenommen. Hierbei werden von den Teilnehmern die Daten der Weaning-Patienten erfasst und zur Qualitätssicherung anonym ausgewertet.

Deutschsprachige Studien (Schönhofer et al 1999, Schönhofer et all 2002, Schönhofer et all 2008) wiesen eine Mortalität zwischen 21 % und 28 % und eine Rate von Dekanülierung / Extubation zwischen 63 % und 68 % aus. Die Rate von Dekanülierung / Extubation betrug in Immenhausen 83 %, wobei die Zusammensetzung des Patientenkollektivs mit unterschiedlichem Schweregrad der Grund- und Begleiterkrankungen eine Rolle spielen kann.

Das Weaningzentrum der Klinik wurde als erstes derartiges Zentrum in Hessen im Jahr 2010 von der DGP nach eingehender Prüfung durch zwei Gutachter zertifiziert. Die erfolgreiche Re-Zertifizierung erfolgte im Jahre 2018. Wir sind das einzige zertifizierte Weaningzentrum in Kassel und Umgebung.  Durch jahrzehntelange ärztliche, pflegerische und physiotherapeutische Erfahrung sowie eine große Auswahl an Geräten und Masken bestehen hervorragende Bedingungen zu einer erfolgreichen Entwöhnung von der invasiven Beatmung. Wir übernehmen gerne Patienten aus Kliniken in Hessen sowie den umliegenden Bundesländern zur Entwöhnung von der Beatmung (Anmeldebogen).

Kontakt:
Tel. Oberarzt Dr. Stoppa
sowie Tel. Station 2: 05673/501-1503  

Weaning-Flyer (PDF)                                  


 

 

 

 


Stellenangebote